Der große Wimbledon-Favoritencheck
Die Routiniers oder die jungen Wilden – wer macht 2015 das Rennen in Wimbledon? Spannung ist in diesem Jahr garantiert. Marschiert Novak Djokovic vorne weg? Kann Roger Federer noch einmal ein Major und damit zum achten Mal in Wimbledon gewinnen? Beendet Rafael Nadal seine Berg- und Talfahrt und findet zu alter Stärke? Nutzt Andy Murray wie 2013 den Heimvorteil? Oder überrascht einer aus der neuen Generation und kann die Routiniers ärgern? Die tennis MAGAZIN-Redaktion legt sich fest und tippt im Wimbledon-Favoritencheck, wer dieses Jahr bei den Herren im All England Lawn Tennis Club triumphieren wird.
Carli Underberg tippt auf MILOS RAONIC:
Zugegeben: Bei diesem Tipp ist auch der Wunsch ein klein bisschen der Vater des Gedankens. Ich finde aber ganz einfach, dass es an der Zeit ist, dass sich einer der „Young Guns“ in Wimbledon zum neuen König krönt. Milos Raonic verzichtete auf die French Open in Paris, obwohl er nach seiner Verletzung durchaus an den Start hätte gehen können. Der Grund: Raonic wollte sich länger als alle anderen auf Wimbledon vorbereiten. Im Vorjahr schlug sich der 24-Jährige aus Montenegro bereits bis ins Halbfinale durch und bewies damit trotz der Pleite gegen Rekordchampion Roger Federer, dass er alles für einen großen Rasenspieler mitbringt. Raonic ist der beste Aufschläger unter den Top 10-Spielern. Zudem passen seine krachenden Grundschläge perfekt zum recht flachen Ballabsprung auf dem „heiligen Rasen“. Ist Raonic 100 prozentig fit und hat die Zeit ohne Wettkampfpraxis gut überstanden, ist der Kanadier in der Lage, das wichtigste Major des Jahres zu gewinnen.
Andrej Antic tippt auf ROGER FEDERER:
Die jungen Wilden sind noch nicht so weit – leider. Bleiben die Etablierten. Und weil Novak Djokovic nach einem kräftezehrenden ersten Halbjahr nachlassen wird, heißt mein Tipp Roger Federer. Er war im letzten Jahr schon knapp dran. Er schlägt gut auf und spielt aggressiv wie lange nicht. Der Schweizer holt nach drei Jahren ohne Grand Slam-Sieg seinen nächsten großen Titel und feiert seinen insgesamt achten Wimbledon-Triumph. Wichtig war für den 33-jährigen auch der Titel in Halle. Sein insgesamt achter Turniersieg bei der Veranstaltung in Westfalen. Zwar spielte Federer nicht immer sein bestes Tennis, aber er löste die schwierigen Situationen. Er gewann im Verlauf des Turniers alle sechs Tiebreaker. Keine Frage: Federer, der schon am Freitag vor Turnierbeginn nach Halle reiste, holte sich dort eine gewaltige Portion Selbstbewusstsein. In Halle gewann er Titel Nummer acht, in Wimbledon (bisher sieben Siege) wird er nachziehen. Der Mann der Rekorde ist noch nicht satt.
Felix Grewe tippt auf ANDY MURRAY:
Neben Novak Djokovic ist der Schotte für mich bisher der Spieler der Saison. Murray ist fitter als je zuvor, schon auf der europäischen Sandplatztour half ihm seine ausgeprägte Athletik, als er in München und Madrid seine ersten beiden Turniere auf Asche überhaupt gewann. Dass er auf Rasen mehr als ein Geheimfavorit ist, wissen wir schon lange – nicht erst nach seinem Triumph kürzlich beim Vorbereitungsturnier in Queen’s. Murray ist gereift nach einem schwierigen Jahr 2014. Er ist spielerisch mindestens so stark wie vor zwei Jahren, als er seinen ersten Wimbledon-Titel holte. Den enormen Druck vor heimischem Publikum spürt er seitdem nicht mehr – 2015 schlägt wieder seine Stunde!
Tim Böseler tippt auf TOMAS BERDYCH:
Wie bitte, Tomas Berdych? Der wird doch nie ein Major gewinnen, lautet die gängige Fanmeinung. Sein Schicksal: Er schlägt in einer Epoche mit den Überspielern Federer, Djokovic und Nadal auf, da ist es schwer, an die großen Titel zu kommen. Aber es geht – siehe Stan Wawrinka. Ich traue Berdych einen ähnlichen Lauf in Wimbledon zu wie ihn Wawrinka in Paris erlebte. Im ersten Halbjahr 2015 war der Tscheche – abgesehen von den French Open – sehr gut drauf. Ein Turniersieg blieb bislang zwar aus, aber er erreichte drei Endspiele und vier Halbfinals. Mitte Mai stand er im Ranking so hoch wie nie in seiner Karriere: Platz vier. Berdych hat die Waffen, um auf Rasen gefährlich zu sein. Aufschlag und Vorhand sind gewaltig. Wenn er es schafft, richtig ins Rollen zu kommen, kann er auch für die Übermächtigen seiner Generation gefährlich werden. 2010 stand er schon im Finale, 2015 gelingt ihm der große Coup.
Florian Vonholdt tippt auf NOVAK DJOKOVIC:
Klar, ein gewagter Tipp ist es nicht, in Wimbledon auf den Titelverteidiger und die Nummer eins der Welt zu setzen. Aber: Die French Open haben gezeigt, dass auch „Nole“ trotz seiner überragenden Saison schlagbar sein kann. Zumindest auf Sand. Denn ich sehe niemanden, der den Serben auf Rasen ernsthaft in Gefahr bringen könnte. Der schnellere Untergrund kommt seiner Spielweise eindeutig entgegen. Außerdem hat ihn die Finalniederlage gegen Stan Wawrinka in Roland Garros nur noch hungriger gemacht. Hinzu kommt der Faktor Boris Becker. Eine Konstellation, die bereits im letzten Jahr perfekt funktionierte und die auch 2015 passen wird. In Paris konnte der Coach seinem Schützling womöglich nicht die entscheidenden Tipps geben, da er dort selbst nie gewinnen konnte. Das ist in Wimbledon ganz anders. Der Sieg geht nur über Djokovic!
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